Das Jahr 1967       [ zurück ]

 

1966                                                                                1968

Das Schuljahr 1966/67 besteht aus 2 sog. Kurzschuljahren, die sich jeweils über einen Zeitraum von nur 8 Monate erstrecken. Es geht darum, den Schuljahresbeginn von den Osterferien auf die Sommerferien zu verlegen. Das  erste Schuljahr beginnt in gewohnter Weise nach den Osterferien 1966, endete jedoch bereits am 30. November 1966. Das zweite Schuljahr beginnt am 1. Dezember 1966 und schließt zu den Sommerferien 1967.

Der Verfasser muß die Klasse wiederholen und landet unter der Obhut von Herrn Köppen. Dort absolviert er die Klasse 9 ein zweites Mal. Für den einen oder anderen Schüler (wie auch für den Verfasser) wird das zweite Kurzschuljahr zu einer unüberwindlichen Hürde. Fallen doch von den ohnehin nur 32 Schulwochen die Osterferien (3 Wochen), Feiertage wie der 1. Mai, 17. Juni, Himmelfahrt, Pfingsten, Buß- und Bettag, Reformationstag (zusammen etwa 2 Wochen), Klassenfahrt (1 Woche), Sommerferien (6 Wochen) und Herbstferien (2 Wochen) fort. Damit verkürzen sich die 32 Wochen um 14 Wochen. Es bleiben ganze 18 Wochen, um Defizite aus dem vorherigen Jahr aufzuholen.

Hinzu kommt ein extrem hohes Maß an Lehrermangel. So hat die Klasse 9 pro Tag maximal 3 Unterrichtsstunden. Für Schüler, die auf den Schulbus angewiesen sind, eine harte Zeit. Da der Bus nur Morgens und Mittags fährt, müssen Tag für Tag 3 Stunden verbummelt werden. Eine Aufsicht  existiert aufgrund der schlechten Lehrerversorgung nicht.
Was dabei heraus kommt, läßt sich sehr deutlich durch Zahlen belegen: In den beiden Kurzschuljahren (also in eigentlich einem Schuljahr) verlassen 43 Schüler (21 und 22) die Schule, und zwar nicht aus Klasse 10, sondern aus anderen Jahrgängen. Die sonst übliche Fluktuation war zwar auch starken Schwankungen unterworfen, bewegte sich im Mittelmaß jedoch bei etwa 15 Schülern jährlich. Wer die Klasse 10 erreicht hatte, war meist auf der sicheren Seite.
Einer von den 43 vorzeitigen Abgängern ist der Verfasser. Er hat es nicht geschafft, die Hürden zu bezwingen, bleibt im selben Schuljahr zum zweiten Mal sitzen und muß damit zwangsweise im November 1966 die pädagogische Stätte ohne Schulabschluß aus Klasse 9 verlassen.

Bleibt nachzutragen, daß die Betriebe überhaupt nicht darauf eingestellt sind, zum 1. Dezember 1966 Lehrlinge einzustellen und es lediglich einigen guten Beziehungen zu verdanken ist, daß er doch noch einen Ausbildungsplatz findet.
 


Das 1. Kurzschuljahr 1966/67

Mit Beginn des neuen Schuljahres werden in der Eingangsstufe 47 Anfänger in 2 Klassen aufgenommen. Damit hat sich die Schülerzahl auf 206 erhöht.
Obwohl Frl. Eva Wagemann
als ML z.A. der Schule zugewiesen wird, kann das Unterrichtssoll nicht erfüllt werden.

Der Ausbau der Schloßanlage verzögert sich, da die Regierung dem Entwurf des Landkreises Norden nicht zugestimmt hat und erneute Verhandlungen aufgenommen werden müssen.

In den ersten beiden Maiwochen ist die Klasse 10 im Waldeinsatz in Stadtoldendorf, die Klasse 9 (also die des Verfassers) vom 8. - 14. Juni 1966 in Begleitung des Klassenlehrers Herrn Köppen und Frl. Wagemann zum Schullandheimaufenthalt in Stuttgart.



Am 16. 6. kann erfreulicherweise das Richtfest des Turmgebäudes begangen werden. Pressebericht

Nachdem eine Besprechung zwischen der Regierung, dem Schulträger und der Schulleitung stattgefunden hat, wird der Ausbau der Sportplatzes nach den Entwürfen des Landkreises Norden genehmigt. Mit der Fertigstellung des Vorhabens ist im nächsten Schuljahr zu rechnen.
Zwischen den Sommer- und Herbstferien leisten wieder drei Studierende des Göttinger Instituts ihr Praktikum an der Realschule ab.

Nachdem bereits  Ende Oktober die schriftliche Prüfung vorausgegangen war, findet am 23. November unter Vorsitz von Herrn Schulrat Basse die diesjährige Kommissionsprüfung der Klasse 10 statt. Alle Prüflinge, 12 Mädchen und 17 Jungen, bestehen die Prüfung. Die  Abschlußrede hält Bernd Richter.

Das 1. Kurzschuljahr schließt am 30. November 1966.
 


Das 2. Kurzschuljahr 1966/67 beginnt am 5. Dezember 1966. Als Schulanfänger werden 21 Mädchen und 17 Jungen eingeschult und daraus 2 Anfängerklassen gebildet. Somit gibt es jetzt 210 Kinder in 9 Klassen.

Bei der Aufstellung der Stoffpläne und der Festlegung der Stoffkürzungen zeigt sich, daß die Kurzschuljahre die Arbeit für Schüler und Lehrer sehr erschweren. Mit großer Behutsamkeit muß daher besonders bei den Schulanfängern vorangeschritten werden.

Für die Klasse 10 wird ebenfalls "angeblich" mit Rücksicht auf des Kurzschuljahr auf den traditionellen Waldeinsatz verzichtet. Zur Streichung dieser "Traditionsveranstaltung" gehen allerdings auch Gerüchte, daß die vorausgehende Klassenfahrt dieser Klasse vom 8. - 14. Juni 1966 nach Stuttgart nicht zur Zufriedenheit des Kollegiums und vor allem des Schulleiters verlaufen war.  Somit sei die Streichung des Waldeinsatze wohl eher als Sanktionsmaßnahme anzusehen.

Die Öffentlichkeit nimmt mehr und mehr Anstoß daran, daß die Baumaßnahmen fast ganz eingestellt und während der Wintermonate seither keine weiteren Fortschritte gemacht werden. Diese Tatsache findet ihren Niederschlag in dem folgenden Pressebericht
Daraufhin reagiert das Staatshochbauamt. Es folgt eine Ortsbesichtigung durch Landrat und Oberkreisdirektor, in welcher der Leiter des Staatshochbauamtes Norden den Stand der Bauarbeiten und die nächsten Maßnahmen erläutert. In einer anschließenden Besprechung wird konkret in Aussicht gestellt, daß Sonderklassentrakt, Turnhalle, Fahrradräume, Toiletten zu Beginn des neuen Schuljahres (15. August 1967) in Benutzung genommen werden können.

Die Arbeiten setzen daraufhin wieder verstärkt ein. Zugleich engagiert sich die Elternschaft in dankenswerter Weise um den Fortgang der Bauarbeiten. Pressebericht Auch der Schulsportplatz wird von April bis Juni 1967 zügig ausgebaut.

Nachdem Herr Schneider zum 1. April 1967 an die Realschule Stadthagen versetzt wird,  werden Fräulein Martha Hillers (Englisch und Erdkunde) und Herr Ulrich Kunth (Geschichte, Erdkunde) der Realschule Dornum zum 15. April 1967 als Realschullehrer z.A.  zugewiesen.

Die "Ostfriesische Landschaft" hat zum "Ollen Mai" zu einem öffentlichen Singen aufgerufen, an dem sich auch die Realschule beteiligt. Dieses Singen findet am Sonnabend, d. 6. Mai 1967 im Schloßhof statt. Pressebericht

Unter Vorsitz von Herrn Oberregierungsrat Brubach (Aurich) findet die Kommissionsprüfung der Klasse 10 am 13. Juni 1967 statt. Es bestehen alle Prüflinge, und zwar 12 Mädchen und 12 Jungen. Am Ende des Schuljahres werden zwei Lehrkräfte verabschiedet: Frl. Wagemann wird nach Delmenhorst versetzt wird und Herr Köppen geht in den Ruhestand.


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